Facebook fördert Essstörungen
Bereits 20 Minuten täglich in der Social Media Welt erhöhen die Gefahr an Bulimie oder Magersucht zu erkranken. Der ständige Vergleich der eigenen Fotos mit denen von Freunden mindert das Selbstbewusstsein vieler junger Frauen. Das zeigt eine aktuelle Studie aus den USA.
Nachdem Facebook bereits mit steigenden Depressionsraten bei Jugendlichen in Verbindung gebracht wurde, zeigt nun eine aktuelle Studie aus den USA, dass die Plattform besonders bei weiblichen Usern das Risiko für Essstörungen drastisch erhöht.
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960 weibliche User begleitet
Bereits 20 Minuten im Facebook-Kosmos schüren Sorgen um Aussehen, Gewicht und Figur und fördern Minderwertigkeitskomplexe bei weiblichen Usern. Das hat eine Studie der Florida State University herausgefunden. Diese begleitete über 960 Studentinnen und analysierte deren Stimmung, Verhalten und Selbstwahrnehmung in Bezug auf Facebook.
Jagd nach „Likes“
Als Grund für die steigende Rate an Essstörungen nennt Studienleiterin Pamel Keel den ständigen Vergleich der eigenen Fotos mit denen von Freunden. Denn diese posten ihre Fotos in der Regel nicht einfach nur so, sondern bearbeiten sie vorerst mit diversen Programmen wie Instagram oder Photoshop. Wie eine Studie zeigt nutzen 70 Prozent der weiblichen Social Media User solche Bildbearbeitungsprogamme. So können sie ihre Figur verschönern, die Haut brauner oder die Lippen röter erscheinen lassen – und das alles, nur um dann möglichst viele „Likes“ in der virtuellen Welt einzuheimsen.
Facebook- Freunde wie Topmodels
Facebook vereint also die Einflüsse von sozialen beziehungsweise Peer-Gruppen mit denen traditioneller Medien. Das Problem, so Pamel Keel, ist, dass die dünnen, idealisierten Frauen nun nicht mehr nur auf den Covern von Magazinen und Frauenzeitschriften auftauchten, sondern auch auf der Facebook Pinnwand. Sie brennen sich in die Köpfe der Userinnen ein und lösen dort Neid und Selbstzweifel über das eigene Äußere aus.
Gefahr vor Teufelskreis
„Facebook stellt einen spaßigen Weg dar, mit Freunden Kontakt zu halten, aber es konfrontiert die Frauen auch mit dem dünnen Ideal, welches das Risiko für Essstörungen erhöht ”, erklärt Keel. Gefährlich ist dies, da Magersucht und Bulimie zu den chronisch psychischen Erkrankungen mit der höchsten Sterberate zählen. Für etwa 15 Prozent der Betroffenen endet die Krankheit tödlich, durch Herzstillstand, Infektionen oder Selbstmord. Auch ist es ungemein schwer sich von der Krankheit zu lösen und es entsteht oft ein Teufelskreis aus Rückschlägen.
Als Tipp für Frauen, die anfällig für Essstörungen sind, rät Professorin und Studienleiterin Keel, sich bewusst zu machen was man mit seinen Posts in der virtuellen Welt erreichen will. Die eigene Person sollte nicht auf das Äußere reduziert und wie ein Objekt zur Schau gestellt werden. Eine App, deren Fokus auf gesunder Ernährung liegt und die hilft, Ernährungsvorsätze einzuhalten, könnte helfen, einer möglichen Essstörung durch den permanenten medialen Einfluss Stand zu halten.