Was darf man bei einem Bandscheibenvorfall nicht machen – Tipps & Liste
Ein Bandscheibenvorfall, auch Prolaps genannt, ist eine ernsthafte Erkrankung der Wirbelsäule, die starke Schmerzen verursachen kann.
Verschiedene Faktoren können zu einem Bandscheibenvorfall führen, darunter genetische Veranlagung, Übergewicht und ständige Fehlbelastungen durch unbequeme Körperhaltungen oder schwere körperliche Arbeit. Unfälle und Verletzungen, besonders solche, die die Wirbelsäule betreffen, erhöhen ebenfalls das Risiko.
Patienten mit einem Bandscheibenvorfall sollten generell Bewegung nicht scheuen. Therapie und Sport können hilfreich sein, um Schmerzen zu lindern und die Rückenmuskulatur zu stärken. Dabei wird zwischen Bandscheibenvorfällen in verschiedenen Segmenten (LWS, BWS und HWS) unterschieden.
Allerdings gibt es auch bestimmte Tätigkeiten und Sportarten, die nach einem Bandscheibenvorfall vermieden werden sollten, um eine Verschlimmerung der Symptome oder eine erneute Verletzung zu vermeiden.
Welche das sind und wieso sie diese nicht machen sollten wird in den folgenden Abschnitten erklärt.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Bandscheibenvorfall (Prolabs)?
Ein Bandscheibenvorfall, auch als Diskusprolaps oder Bandscheibenprolaps bezeichnet, tritt am häufigsten bei Menschen zwischen 30 und 50 Jahren auf und kann durch degenerative Prozesse, Überlastung, Bewegungsmangel, Übergewicht und Fehlstellungen der Wirbelsäule verursacht werden.
Die degenerative Veränderung der Bandscheiben im Laufe des Lebens oder akut erhöhte Druckbelastungen auf die Bandscheibe können zu einem Riss des Anulus fibrosus führen, der den Bandscheibenvorfall verursacht.
Im Gegensatz zum Bandscheibenprolaps, bei dem der Faserknorpelring der Bandscheibe ganz oder teilweise reißt, gibt es einen Zustand namens Bandscheibenprotrusion.
Dabei bleibt der Anulus fibrosus intakt, und es handelt sich lediglich um eine Vorwölbung der Bandscheibe. Dieser Zustand kann einen Bandscheibenvorfall vortäuschen, ist jedoch voll rückbildungsfähig.
Die Antwort auf die Frage „Was darf man bei einem Bandscheibenvorfall nicht machen“ hängt also davon ab, ob es sich um einen Bandscheibenprolabs oder eine Bandscheibenprotrusion handelt.
Symptome eines Bandscheibenvorfalls
Ein Bandscheibenvorfall kann eine Vielzahl von Symptomen verursachen, je nachdem, welcher Bereich der Wirbelsäule betroffen ist und ob Nerven komprimiert werden.
Hier sind einige der häufigen Symptome eines Bandscheibenvorfalls:
- Schmerzen: Lokale Rückenschmerzen am Ort des Vorfalls. Ausstrahlende Schmerzen entlang des betroffenen Nervs, wie beispielsweise Ischiasschmerzen bei einem Bandscheibenvorfall im Lendenwirbelbereich.
- Gefühlsstörungen: Taubheit oder Kribbeln in den Extremitäten, abhängig von der Lage des Bandscheibenvorfalls.
- Muskelschwäche: Schwäche in den Muskeln, die von den betroffenen Nerven versorgt werden. Das gang zu einem asymmetrischen Gang führen.
- Beeinträchtigte Beweglichkeit: Schwierigkeiten beim Beugen und Strecken des Rückens oder Nackens.
- Muskelspasmen: Verkrampfungen in den Muskeln um die betroffene Wirbelsäulenregion, zum Beispiel auch Oberschenkelschmerzen
- Lähmungen: In schweren Fällen kann ein Bandscheibenvorfall Lähmungen verursachen. Siehe auch Nervenentzündung Ursachen
- Blasen- oder Darmprobleme:Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder Stuhlgang, wenn die Nerven, die die Blase und den Darm kontrollieren, komprimiert werden.
- Veränderte Reflexe: Verminderte oder übermäßige Reflexreaktionen in den Extremitäten.
- Gangunsicherheit: Schwierigkeiten beim Gehen oder Halten des Gleichgewichts. Das gang zu einem asymmetrischen Gang führen.
- Sexuelle Dysfunktion: Probleme mit der sexuellen Funktion können auftreten, wenn die Nerven, die die Genitalien versorgen, betroffen sind.
- Schwindel beim Aufstehen Hinlegen und Bücken
Ein Bandscheibenvorfall entsteht, wenn der weiche Kern einer Bandscheibe durch einen Riss in der äußeren Hülle austritt. Dieser Zustand kann Schmerzen im betroffenen Bereich hervorrufen und oftmals begleitet von Taubheitsgefühl, Kribbeln oder Schwäche in den Armen oder Beinen.
Diese Symptome variieren je nach Ort und Größe des Bandscheibenvorfalls. Es ist wichtig, diese Anzeichen frühzeitig zu erkennen, um geeignete Behandlungsmethoden einleiten zu können.
Was darf man bei einem Bandscheibenvorfall nicht machen?
Bei einem Bandscheibenvorfall ist es wichtig, bestimmte Aktivitäten zu vermeiden, um eine Verschlimmerung der Symptome oder weitere Schäden zu verhindern.
Hier sind einige Dinge, die man bei einem Bandscheibenvorfall nicht machen sollte:
- Schwere Hebearbeiten: Das Heben von schweren Gegenständen kann den Druck auf die Wirbelsäule erhöhen und den Bandscheibenvorfall verschlimmern.
- Plötzliche Bewegungen: Plötzliche Drehungen oder Biegungen können den betroffenen Bereich weiter reizen.
- Langes Sitzen oder Stehen: Diese Positionen können den Druck auf die Wirbelsäule erhöhen. Es ist besser, regelmäßige Pausen einzulegen und sich zu bewegen.
- Falsches Bücken und Heben: Beugen Sie sich an den Knien und halten Sie den Rücken gerade, um den Druck auf die Wirbelsäule zu minimieren.
- Übermäßige Dehnung: Bestimmte Dehnübungen können die Symptome verschlimmern, insbesondere wenn sie nicht korrekt durchgeführt werden.
- Hohe Impact-Sportarten: Sportarten, die zu viel Springen, Laufen oder Kontakt beinhalten, können den Bandscheibenvorfall verschlimmern.
- Tragen von High Heels: High Heels können die natürliche Kurve der Wirbelsäule verändern und zusätzlichen Druck auf die Bandscheiben ausüben.
- Rauchen: Rauchen kann den Heilungsprozess verlangsamen und die Symptome verschlimmern.
- Übergewicht: Übergewicht erhöht den Druck auf die Wirbelsäule und kann die Symptome verschlimmern. Es ist wichtig, ein gesundes Gewicht zu halten.
- Ignorieren von Arztanweisungen: Es ist wichtig, alle Anweisungen Ihres Arztes zu befolgen, einschließlich der Einnahme verschriebener Medikamente und der Teilnahme an Physiotherapie.
- Übermäßiger Stress: Stress kann Muskelverspannungen verschlimmern, was zu zusätzlichen Schmerzen und Beschwerden führen kann. Es ist wichtig, Techniken zur Stressbewältigung wie Meditation oder tiefe Atmung zu erlernen.
- Unbequeme Matratzen oder Kissen: Eine unterstützende Matratze und ein Kissen, die eine gute Ausrichtung der Wirbelsäule fördern, sind entscheidend für die Linderung von Rückenschmerzen und anderen Symptomen.
- Falsche Schuhwahl: Tragen Sie unterstützende Schuhe, die eine gute Stoßdämpfung bieten und die natürliche Ausrichtung der Wirbelsäule fördern.
- Selbstmedikation ohne ärztliche Anleitung: Die Einnahme von Schmerzmitteln oder anderen Medikamenten ohne Rücksprache mit einem Arzt kann gefährlich sein und die Symptome verschlimmern.
- Übermäßiger Alkoholkonsum: Alkohol kann die Schmerzwahrnehmung beeinflussen und die Heilung verzögern.
- Vernachlässigung von Rehabilitation und Physiotherapie: Es ist wichtig, regelmäßig an Physiotherapie und Rehabilitationsübungen teilzunehmen, um die Wirbelsäule zu stärken und die Beweglichkeit zu fördern.
- Vermeidung aller körperlichen Aktivitäten: Während Ruhe wichtig ist, kann die vollständige Vermeidung körperlicher Aktivität die Muskeln schwächen und die Heilung verzögern.
- Nicht genügend Schlaf: Schlaf ist entscheidend für die Heilung, und es ist wichtig, jeden Abend genügend Ruhe zu bekommen.
- Negative Einstellung: Eine positive Einstellung kann den Heilungsprozess unterstützen, während eine negative Einstellung den Stress erhöhen und die Symptome verschlimmern kann.
- Selbst Diagnose und Behandlung: Es ist entscheidend, eine professionelle Diagnose zu erhalten und den Anweisungen des Arztes für die Behandlung des Bandscheibenvorfalls zu folgen.
Jeder Fall von Bandscheibenvorfall ist einzigartig, und was für eine Person gilt, gilt möglicherweise nicht für eine andere. Daher ist es wichtig, mit Ihrem Arzt zu sprechen und einen individuellen Behandlungsplan zu entwickeln.
Schweres Heben und abrupte Bewegungen vermeiden
Bei einem Bandscheibenvorfall sollte man einige Aktivitäten vermeiden, um den betroffenen Bereich nicht weiter zu belasten. Hier sind einige wesentliche Punkte:
- Schweres Heben: Das Heben schwerer Gegenstände kann den Druck auf die Bandscheiben erhöhen.
- Abruptes Biegen: Das Beugen des Rückens in einer schnellen Bewegung kann zusätzlichen Druck auf die Wirbelsäule ausüben.
- Scharfe Drehungen: Eine plötzliche Drehung des Oberkörpers kann die betroffene Bandscheibe stärker belasten.
- Rasantes Aufstehen oder Hinsetzen: Diese Bewegungen können ebenfalls schädlich sein und sollten vermieden werden.
Übermäßiges Biegen und schlechte Körperhaltung
Ein Bandscheibenvorfall kann durch übermäßiges Biegen und eine schlechte Körperhaltung ausgelöst oder verschlimmert werden. Historisch betrachtet sind einige Untersuchungen auf spezifische Verhaltensweisen gestoßen, die dieses Risiko erhöhen können:
- Häufiges Heben schwerer Lasten: Menschen, die regelmäßig schwere Gegenstände heben müssen, neigen dazu, sich zu bücken und ihre Wirbelsäule zu belasten.
- Fehlhaltungen beim Sitzen: Eine verkrümmte Haltung beim Sitzen kann den Druck auf die Bandscheiben erhöhen und das Risiko eines Vorfalls steigern.
- Mangel an Bewegung: Personen mit einem sitzenden Lebensstil neigen dazu, eine schwache Rückenmuskulatur zu haben, was eine schlechte Haltung fördern kann.
- Übergewicht: Überschüssige Pfunde erhöhen den Druck auf die Wirbelsäule und können eine falsche Körperhaltung begünstigen.
- Sportliche Disziplinen mit hohen Belastungsspitzen: Jede Aktivität oder Sportart, die schnelle Drehbewegungen oder Seitneigungen benötigt, wie z.B. Golf oder Tennis, kann einen Bandscheibenvorfall provozieren.
- Berufliche Tätigkeiten mit ungünstigen Körperpositionen: Bestimmte Beschäftigte wie Fahrer, Büroangestellte oder Handwerker sind oft gezwungen, für längere Zeiträume in schädlichen Positionen zu bleiben.
Diese Sportarten bei Bandscheibenvorfall vermeiden
Sportarten mit hohem Verletzungsrisiko sollten bei bestehendem und erst recht bei akutem Bandscheibenvorfall unbedingt vermieden werden.
Dazu gehören:
- Reiten
- Laufen
- Kontaktsportarten wie Fussball, Handball, Basketball, Ringen
- Golf
- Skifahren
- Rückschlagsportarten wie Tennis, Badminton und Squash
- Bester Sport bei Bandscheibenvorfall
Wichtige Bewegungs- und Verhaltensregeln bei Bandscheibenvorfall
- Bleiben Sie aktiv, aber schonend. Mache regelmäßige Bewegung, aber vermeiden Sie Belastungen, die ihre Wirbelsäule zusätzlich belasten könnten.
- Finden Sie geeignete Schlafpositionen zur Entlastung der Wirbelsäule und achten Sie auf eine optimale Körperhaltung während des Schlafs.
- Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und nehmen Sie wichtige Mikronährstoffe zu sich, um die Genesung und Reparaturprozesse im Gewebe zu unterstützen.
- Sport gegen Rückenschmerzen
Schonende Bewegungen und geringe Belastung wichtig
Bleiben Sie aktiv, aber achten Sie darauf, Ihren Bandscheibenvorfall schonend zu behandeln. Es ist wichtig, in Bewegung zu bleiben, um die Durchblutung und den Stoffwechsel anzuregen.
Empfohlene Übungen und Therapien bei Bandscheibenvorfall:
- Yoga und Pilates bei Bandscheibenvorfall
- Schonendes und langes Spazierengehen bei Bandscheibenvorfall hilfreich
- Schwimmen in schonender Haltung (Kraulen oder Rückenschwimmen besser als Brustschwimmen)
- Gleichgewichtsübungen frei, auf Balancepad oder mit Petziball
- Radfahren in schonender Haltung oder übermäßige Dehnung der Wirbelsäule (kein Rennrad und auch kein Hollandrad)
Wählen Sie jedoch Aktivitäten mit geringer Belastung für Ihren Rücken, wie zum Beispiel Spazierengehen, Schwimmen oder Radfahren.
Vermeiden Sie Sportarten oder Übungen, die Ihre Wirbelsäule belasten könnten, wie zum Beispiel schweres Heben, abrupte Bewegungen oder Übungen, die eine Rundung oder Drehung der Wirbelsäule erfordern.
Schlafpositionen zur Entlastung der Wirbelsäule
Eine gute Schlafposition kann dazu beitragen, die Wirbelsäule bei einem Bandscheibenvorfall zu entlasten. Hier sind einige empfehlenswerte Positionen:
- Schlafen auf dem Rücken: Legen Sie ein flaches Kissen unter Ihren Kopf und ein weiteres Kissen unter Ihre Knie, um eine natürliche Ausrichtung der Wirbelsäule zu unterstützen.
- Seitenlage mit einem Kissen: Wenn Sie lieber auf der Seite schlafen, legen Sie ein Kissen zwischen Ihre Knie. Dies kann helfen, die Wirbelsäule in einer neutralen Position zu halten.
- Vermeiden Sie Bauchlage: Schlafen auf dem Bauch kann den Druck auf die Bandscheiben erhöhen und zu zusätzlichen Schmerzen führen.
- Wählen Sie die richtige Matratze: Eine Matratze mittlerer Festigkeit kann dazu beitragen, den Rücken zu stützen und gleichzeitig eine angemessene Unterstützung zu bieten.
- Vermeiden von hohen oder weichen Kissen: Zu hohe oder weiche Kissen können die Halswirbelsäule überstrecken und zusätzlichen Druck verursachen. Wählen Sie eher flache bis mittelhohe Kissen.
Wichtige Mikronährstoffe zur Unterstützung der Genesung
Einige wichtige Mikronährstoffe können die Genesung bei einem Bandscheibenvorfall unterstützen. Dazu gehören:
- Vitamin C: Es trägt zur Kollagenbildung bei, was wichtig für die Gesundheit der Bandscheiben ist.
- Vitamin D: Es spielt eine Rolle bei der Aufnahme von Calcium, was für starke Knochen und Gewebe wichtig ist.
- Omega-3-Fettsäuren: Sie haben entzündungshemmende Eigenschaften und können Schmerzen lindern.
- Magnesium: Es unterstützt die Entspannung der Muskulatur und kann Muskelkrämpfe reduzieren.
- Antioxidantien: Sie helfen dem Körper, Schäden durch freie Radikale zu bekämpfen und fördern so die Heilung.
Behandlungsmöglichkeiten bei einem Bandscheibenvorfall
Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten bei einem Bandscheibenvorfall, darunter konservative Methoden, alternative Therapien und operative Verfahren. Erfahren Sie mehr über diese Optionen und die potenziellen Risiken, um die beste Entscheidung für Ihre Gesundheit zu treffen.
Konservative Methoden
Konservative Methoden werden oft zur Behandlung von Bandscheibenvorfällen eingesetzt. Dazu gehören nicht-operative Ansätze wie die Verwendung von Schmerzmedikamenten, Physiotherapie, manuelle Therapie und alternative Therapien wie Akupunktur.
Schmerzmittel, die entzündungshemmend sind, können akute Rückenschmerzen lindern. Die Physiotherapie und therapeutische Übungen zielen darauf ab, die Mobilität, Stärke und Flexibilität der Rückenmuskulatur zu verbessern und Schmerzen zu lindern.
Manuelle Therapie, einschließlich Massagen, Mobilisation und Manipulation der Wirbelsäule, kann Schmerzen lindern, die Mobilität verbessern und die Muskeln im Nackenbereich stärken.
Alternative Therapien
Alternative Therapien können eine wirksame Ergänzung zur konventionellen Behandlung eines Bandscheibenvorfalls sein. Zu den beliebtesten Methoden gehören zum Beispiel physiotherapeutische Maßnahmen wie Massage, Elektrotherapie und Ultraschalltherapie.
Diese Behandlungen können helfen, die Schmerzen zu lindern, die Durchblutung zu verbessern und die Muskulatur zu stärken. Akupunktur ist eine weitere Alternative, bei der Nadeln an bestimmten Punkten im Körper platziert werden, um den Energiefluss zu regulieren und Schmerzen zu reduzieren.
Auch osteopathische Behandlungen sind beliebt, bei denen der Osteopath die betroffenen Bereiche sanft behandelt und den Körper unterstützt, wieder zu regenerieren. Hier erfahren Sie, wie Ostepathie bei Bandscheibenvorfall hilft.
Operative Verfahren und deren Risiken
Es gibt verschiedene operative Verfahren zur Behandlung eines Bandscheibenvorfalls. Einige der gängigen Verfahren sind die mikrochirurgische Diskektomie und die Bandscheibenprothese.
Bei der mikrochirurgischen Diskektomie wird ein kleiner Schnitt gemacht, um die betroffene Bandscheibe zu entfernen oder das ausgetretene Gewebe abzutragen. Dies kann den Druck auf die Nervenwurzel lindern und Schmerzen reduzieren.
Bei der Bandscheibenprothese wird die beschädigte Bandscheibe entfernt und durch eine künstliche Prothese ersetzt. Dadurch wird die Stabilität der Wirbelsäule wiederhergestellt.
Bei jedem operativen Eingriff bestehen jedoch auch Risiken. Zu den möglichen Komplikationen gehören Infektionen, Blutungen, Verletzungen der umliegenden Gewebe und Narbenbildung.
Es besteht auch das Risiko eines erneuten Bandscheibenvorfalls oder anderer degenerativer Veränderungen in der Wirbelsäule. Es ist wichtig, dass Patienten ihre chirurgischen Optionen sorgfältig mit ihrem Arzt besprechen und potenzielle Risiken und Vorteile abwägen, um eine informierte Entscheidung zu treffen.
Rehabilitation und Nachsorge nach der Behandlung
- Einfache Übungen und Techniken zur Linderung von Schmerzen.
- Entspannungstechniken und ergonomische Anpassungen.
Einfache Übungen und Techniken zur Linderung von Schmerzen
- Mache regelmäßig Planks, um die Rücken – und Bauchmuskulatur zu stärken.
- Versuche Deadlifts und Kreuzheben durchzuführen, um die Muskeln im unteren Rückenbereich zu trainieren.
- Achte auf eine korrekte Ausführung der Übungen, um Verletzungen zu vermeiden.
- Vermeide maximale Belastungen und arbeite lieber mit moderatem Widerstand.
- Führe die Übungen in regelmäßigen Wiederholungsfrequenzen durch, um Muskelkraft aufzubauen.
- Probiere Rumpfhebeübungen in Bauchlage aus, um den Bereich der Lendenwirbelsäule zu stärken.
- Suche nach optimalen Schlafpositionen zur Entlastung der Wirbelsäule.
- Achte auf eine ausgewogene Ernährung mit den richtigen Mikronährstoffen zur Unterstützung der Genesung.
Entspannungstechniken und ergonomische Anpassungen
- Entspannungstechniken wie Yoga, Tai – Chi und Meditation können dazu beitragen, die Spannung im Rücken zu reduzieren und Entlastung zu bieten.
- Das Erlernen von Atemtechniken kann helfen, Stress abzubauen und die Durchblutung des Rückens zu verbessern.
- Die Verwendung ergonomischer Möbel und Hilfsmittel wie orthopädische Stühle oder spezielle Matratzen kann eine gute Körperhaltung fördern und den Druck auf die Bandscheiben verringern.
- Regelmäßige Pausen beim Sitzen und das Einnehmen von unterschiedlichen Sitzpositionen können Verspannungen lösen und die Durchblutung fördern.
- Eine richtige Hebe – und Tragetechnik ist entscheidend, um weitere Schäden an der Wirbelsäule zu vermeiden. Man sollte schwere Gegenstände nah am Körper halten, in die Hocke gehen und aus den Beinen heraus heben.
- Das Anpassen der Schlafposition durch Verwendung eines Nackenkissens oder einer orthopädischen Matratze kann für eine bessere Ausrichtung der Wirbelsäule sorgen und somit die Regeneration unterstützen.
Es ist wichtig, diese Techniken regelmäßig in den Alltag einzubauen, um langfristig von ihrer positiven Wirkung profitieren zu können.
Zusammenfassung und Abschluss.
Was darf man bei einem Bandscheibenvorfall nicht machen? Schwere Gegenstände heben und abrupte Bewegungen sollten vermieden werden. Ebenso ist es wichtig, Überbelastungen durch falsche Körperhaltung und bestimmte Sportarten mit hohem Verletzungsrisiko zu vermeiden.
FAQ: Verhaltensregeln bei einem Bandscheibenvorfall
1. Welche Bewegungen sollte man nach einem Bandscheibenvorfall nicht machen?
Antwort: Es ist wichtig, schwere Lasten nicht zu heben und plötzliche, ruckartige Bewegungen zu vermeiden. Auch das Bücken oder Drehen des Oberkörpers kann den Druck auf die Bandscheibe erhöhen und sollte daher vermieden werden.
2. Darf man Sport treiben, wenn man einen Bandscheibenvorfall hat?
Antwort: Leichte, rückenfreundliche Aktivitäten wie Schwimmen oder Spazierengehen sind oft empfehlenswert. Allerdings sollten Sportarten, die den Rücken stark belasten, wie Gewichtheben oder Kontaktsportarten, vermieden werden. Es ist wichtig, vor Beginn einer sportlichen Aktivität Rücksprache mit dem behandelnden Arzt oder einem Physiotherapeuten zu halten.
3. Sind sitzende Tätigkeiten schädlich bei einem Bandscheibenvorfall?
Antwort: Längeres Sitzen erhöht den Druck auf die Bandscheiben und kann Schmerzen und andere Symptome verschlimmern. Es wird empfohlen, regelmäßige Pausen einzulegen, aufzustehen und sich zu bewegen. Zudem sollte auf eine ergonomische Sitzhaltung geachtet werden.
4. Gibt es spezielle Schlafpositionen, die man vermeiden sollte?
Antwort: Schlafen in einer fötalen Position oder auf der Seite mit einem Kissen zwischen den Knien kann helfen, den Druck auf die Bandscheiben zu minimieren. Das Schlafen auf dem Bauch wird oft als weniger günstig betrachtet, da es zu einer zusätzlichen Belastung des Nackens und der unteren Wirbelsäule führen kann.
5. Darf man bei einem Bandscheibenvorfall schwere Gegenstände heben?
Antwort: Schweres Heben kann den Druck auf die Bandscheiben erheblich erhöhen und sollte daher vermieden werden. Wenn es notwendig ist, etwas zu heben, ist es wichtig, die richtige Hebetechnik zu verwenden und die Last mit den Beinen anstatt mit dem Rücken zu heben.
6. Gibt es spezielle Übungen, die man nach einem Bandscheibenvorfall vermeiden sollte?
Antwort: Ja, Übungen, die den unteren Rücken stark belasten, wie Sit-Ups oder schwere Gewichthebeübungen, sollten vermieden werden. Auch Dehnübungen, bei denen ein starkes Biegen oder Verdrehen des Rückens erforderlich ist, können kontraproduktiv sein. Es ist ratsam, sich von einem Physiotherapeuten beraten zu lassen, um geeignete Übungen zu finden.