WHO warnt vor Mücken und Zecken
Einige Mücken hinterlassen nach ihrem Stich nur einen harmlosen Juckreiz.
Verschiedene Arten können durch einen Stich jedoch auch tödliche Krankheiten wie Malaria oder das Dengue-Fieber hervorrufen.
Mücken und Zecken sind alles andere als harmlos. Neben allergischen Reaktionen, Schwellungen und Entzündungen können auch Krankheitserreger übertragen werden. Deshalb sollten Sie Mückenstiche behandeln lassen.
Auf dem Weltgesundheitstag, der am 7. April 2014 stattfand, warnte die Weltgesundheitsorganisation vor diesen lästigen Insekten.
Inhaltsverzeichnis
Vektorenübertragene Krankheiten
Der diesjährige Weltgesundheitstag behandelte das Thema vektorenübertragene Krankheiten. Zu den sogenannten Vektoren zählen unter anderem blutsaugende Insekten wie Mücken oder Zecken.
Im Zeitraum von 1990 und 2010 sind laut der Weltgesundheitsorganisation oder kurz WHO 1,5 Millionen Menschen von Krankheiten betroffen gewesen, die über diese Tierchen übertragen wurden. In Europa erkranken jährlich rund 77.000 Menschen an vektorenübertragene Krankheiten.
Diese sind besonders in tropischen Gebieten ein ernstzunehmendes Problem. Schätzungen zufolge sind im Jahr 2010 660.000 Menschen in Afrika an Malaria gestorben.
Tropenkrankheiten in Europa
Zsuzsanna Jakab, WHO-Regionaldirektorin erklärte, dass es eindeutige Warnsignale für die Europäische Region gebe, die darauf hinweisen, dass Krankheiten, die durch Vektoren übertragen werden, sich in den kommenden Jahren verstärkt ausbreiten werden.
Das gefährliche Dengue-Fieber könnte auch in Europa auftreten. Im Jahr 2012 war die Insel Madeira in Portugal von einem ersten Ausbruch mit über 2.000 Fällen betroffen.
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In Deutschland registrierte das Robert Koch-Institut oder Kurz RKI im Jahr 2013 879 Fälle von Dengue-Fieber. Reisende hatten sich mit der Erkrankung angesteckt. So viele Fälle soll es in Deutschland, laut Jonas Schmidt-Chanasit, Leiter der Virusdiagnostik am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg, noch nie gegeben haben. Dem fügte er hinzu, dass sich die Zahl seit 2001 verzehnfacht habe.
Eine Impfung gegen das Dengue-Fieber gibt es bisher noch nicht. Lange Kleidung und Mückenschutzmittel können das Risiko von einer Mücke gestochen zu werden, die das gefährliche Fieber übertragen könnte, minimieren.
Internationale Großveranstaltungen meiden
Experten warnen davor, internationale Großveranstaltungen zu besuchen. Diese könnten dazu führen, dass sich das Dengue-Fieber weiter ausbreitet. Zur Fußball-Weltmeisterschaft, die in diesem Jahr in Brasilien stattfindet, werden Zehntausende Besucher aus Deutschland erwartet. Dementsprechend könnte sich die Krankheit auch hierzulande ausbreiten.
Einige Bundesstaaten wie zum Beispiel Bahia gelten als Hochendemie-Gebiete. Dort spielt auch das deutsche Fußballteam. Dengue tritt dort besonders häufig auf. Es wäre möglich, dass infizierte Mücken dadurch nach Europa gelangen. Sie könnten sich beispielsweise im Gepäck von Reisenden befinden.
Unbemerkte Infektion ist möglich
Reisende könnten sich in Brasilien mit dem Dengue-Virus infizieren, ohne dass sie es bemerken. Durch den Stich einer Mücke infizieren sie sich, tragen den Virus in sich und geben ihn an heimische Mücken weiter, wenn sie erneut gestochen werden. Dadurch sind auch vermeintlich harmlose Mücken dazu in der Lage, das Virus weiter zu verbreiten. Mücken, die das Virus einmal in sich tragen, geben es vermutlich an ihre Nachkommen weiter.
Vektoren-Krankheiten müssen eingedämmt werden
Die Ausbreitung von Vektoren-Krankheiten wie Malaria, Dengue- oder das Chikungunya-Fieber ließe sich nur verhindern, wenn sie gezielt eingedämmt würden, erklärte die WHO.
Jährlich mehrere hundert Malaria-Fälle in Deutschland
In Deutschland wird die Malaria meist von Reiserückkehrern aus Afrika oder Asien eingeschleppt. Jährlich treten mehrere hundert Fälle in Deutschland auf. Mit der globalen Erwärmung wäre es möglich, dass die Erreger zunehmend in Europa auftreten.
Das Robert Koch-Institut hält es jedoch für ‚äußerst unwahrscheinlich‘ das hierzulande größere Ausbrüche befürchtet werden müssen. Der hohe medizinische Standard ist, laut des RKI, sehr hoch und die Bedingungen für die Anopheles-Mücken, die den Malaria-Erreger übertragen, sind für die Blutsauger eher ungünstig.
Vorsicht vor Zecken
In Deutschland sind Zecken gefährlicher als Mücken. Die Spinnentiere können die sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis oder kurz FSME übertragen. Symptome dieser Krankheit sind unter anderem Fieber, Kopfschmerzen und Erbrechen. In schweren Fällen ruft FSME Gehirn-, Hirnhaut- und Rückenmarkentzündungen hervor.
Risiko-Gebiete in Deutschland
Zecken kommen in Deutschland vor allem in den Bundesländern Baden-Württemberg, Südhessen, Bayern, in Teilen von Nordhessen, Südthüringen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland vor.
Schutz vor FSME durch Impfungen
Gegen FSME kann man sich mit einer Impfung schützen. Insgesamt sind drei Impfungen nötig. Die zweite erfolgte etwa drei Monate nach der ersten Impfung und die dritte neun bis zwölf Monate danach. Der Impfschutz hält für mindestens drei Jahre.
Eine Impfung kann sich vor allem für Personen, die in den Risiko-Gebieten leben, lohnen. Zecken können neben der FSME auch die sogenannte Borreliose übertragen. Vor dieser schützt die Impfung jedoch nicht.
Neben der Impfung ist der beste Schutz vor Zecken geschlossene Kleidung und festes Schuhwerk. Nach dem Aufenthalt in Freiem sollten der Körper und die Kleidung auf Zecken abgesucht werden. Sollten Zecken entdeckt worden sein, sind sie unverzüglich aus der Kleidung und gegebenenfalls vom Körper zu entfernen.
Schutz vor Mücken
Der Stich einer Mücke hierzulande ist für gewöhnlich harmlos. Juckreiz, eine leichte Rötung und Quaddelbildung lösen sie meist aus. Allerdings kann es bei manchen Personen zu allergischen Reaktionen mit großflächiger Rötung und Schwellung und möglicherweise zu Fieber kommen.
Gegen die lästigen Blutsauger schützt man sich am besten mit der richtigen Kleidung. Sie sollte lange Ärmel und Hosenbeine haben. Parfüms und dunkle Kleidung sollte man besser meiden, davon fühlen sich Mücken magisch angezogen. Häufig tummeln sich die Blutsauger an stehenden Gewässern.
Fliegengitter vor den Fenstern oder Moskitonetze bieten ebenfalls Schutz. In kühlen Räumen fühlen sich die Tierchen nicht wohl. Mückenschutzmittel können den Schutz zusätzlich erhöhen. Allerdings hält dieser nur für wenige Stunden und sollte in regelmäßigen Abständen erneut aufgetragen werden.