Ebola-Virus: Impfstoff könnte ab November verfügbar sein

6. September 2014
EbolaEbola-Virus fordert zunehmend mehr Opfer

Die WHO sieht noch 2014 die Chance auf einen Impfstoff gegen das Ebola-Virus. Lesen Sie mehr.

Ebola-Virus: Impfstoff könnte ab November verfügbar sein. Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitteilt, könnte schon im November diesen Jahres ein Impfstoff gegen das Ebola-Virus vorliegen.

WHO: Zwei Impfstoffe sollen getestet werden

Die Generalsekretärin der Weltgesundheitsorganisation, Marie Paule Kieny, teilte in Genf mit, dass bis zu diesem Zeitpunkt zwei als viel versprechend geltende Impfstoffe getestet würden. Sollten die Tests einen positiven Verlauf nehmen, könnten Ärzte und Pflegepersonal sowie große Teile der Bevölkerung in den von der Ebola-Epidemie betroffenen Ländern gegen die Erkrankung geimpft werden. Über 200 Ärzte und weitere Naturwissenschaftler aus aller Welt hatten auf einem Kongress, der von der WHO initiiert wurde, über Möglichkeiten der Eindämmung der Ebola-Epidemie im westlichen Afrika gesprochen.

Blut-und Plasmatransfusionen gelten als vielversprechender Behandlungsansatz

So sollen mehrere im Experimentalstadium befindliche Medikamente zur Behandlung der Erkrankung vor Ort getestet werden. Diese Tests könnten allerdings mehrere Monate andauern. Insbesondere Blut-und Plasmatransfusionen haben sich derweil als sehr erfolgversprechend im Kampf gegen die Erkrankung erwiesen. Hierzu bedarf es allerdings der Ausstattung der Krankenhäuser in den betroffenen Ländern mit dem entsprechenden technischen Know-how.

Mitte August hatte sich die Weltgesundheitsorganisation entgegen ihrer bisherigen Vorgehensweise dafür ausgesprochen, Behandlungen gegen Ebola auch dann zu genehmigen, wenn die Auswirkungen auf den Menschen noch nicht als erforscht gelten. Da sich das Ebola-Virus aber mit einem derart rasanten Tempo ausbreitet, hat die WHO hier eine Nutzen-Risikoabschätzung zugunsten des Einsatzes neuer Medikamente vorgenommen.

Ebola-Virus: Fünf Spezies

Das Ebola-Virus ist eine Virus-Gattung aus der Familie der Filoviridae. Insgesamt umfasst die Gattung fünf Vertreter. Dies sind unter anderem das Tai Forest Virus, das Reston Virus, das Sudan Virus, das Ebola Virus und das Bundibugyo Virus. Die Übertragung des Virus erfolgt in erster Linie durch Körperkontakt sowie über Blut, Körperflüssigkeiten und auch über direkte Kontaktinfektion. Auch sexuelle Kontakte mit einem an Ebola Erkrankten verursacht eine Übertragung.

Reservoirwirte als Infektionsquellen

Wissenschaftler haben in mehreren Untersuchungen festgestellt, dass das Virus in Reservoirwirten vorkommt. Insbesondere die Nilflughunde und der so genannte Hammerkopf gelten als Reservoirwirt. Aber auch in bestimmten Waldantilopen-Arten und Affen ist das Ebola-Virus nachgewiesen worden. 2012 konnten Wissenschaftler zudem nachweisen, dass Wildschweine durch Tröpfcheninfektion das Ebola-Virus an Primaten übertrugen.

Die Wildschweine selbst indes erkrankten nicht. Insbesondere der Verzehr von Wildfleisch gilt als einer der Hauptursachen für die Ansteckung mit dem gefährlichen Ebola-Virus. Die Letalität des Ebola-Virus beträgt je nach auftretender Gattung zwischen 50 und 90 Prozent. Zuletzt hatte ein deutscher Wissenschaftler auch die Stechmücken als mögliche Infektionsquelle ins Gespräch gebracht. Ärzte verneinen diesen Übertragungsweg, allerdings gibt es bislang keinen schlüssigen Beleg dafür, dass diese Infektionsquelle gänzlich ausgeschlossen werden kann.

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