Kann eine HPV-Impfung Gebärmutterhalskrebs verhindern?
Der sogenannte Pap-Test und der HPV-Test sind für die Erkennung von Gebärmutterhalskrebs von großer Bedeutung.
Immer mehr junge Mädchen lassen sich gegen Gebärmutterhalskrebs impfen.
Aber kann eine HPV-Impfung diese Krebsart, die durch humane Papillomviren verursacht wird, überhaupt verhindern?
Inhaltsverzeichnis
Vorsorgeuntersuchung ist wichtig
Bei einer Vorsorgeuntersuchung prüft der Frauenarzt nicht nur ob bösartige Veränderungen am Gebärmutterhals vorliegen, sondern kann auch Entzündungen oder andere Erkrankungen feststellen.
Auch wenn sich die Patientin gesund fühlt, könnte bereits eine Krebserkrankung vorliegen. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist die Vorsorgeuntersuchung so wichtig.
Gebärmutterhalskrebs entwickelt sich langsam
Der Gebärmutterhalskrebs entwickelt sich im Gegensatz zu vielen anderen Krebsarten nur langsam. Dadurch kann er für gewöhnlich frühzeitig erkannt werden.
Das erkrankte Gewebe kann also rechtzeitig entfernt werden, wie der Deutsche Krebsinformationsdienst erklärte.
Der HPV-Test
Beim sogenannten HPV-Test wird die Patientin auf humane Papillomviren untersucht. Sie sind die Hauptursache für Gebärmutterhalskrebs. Dennoch werden diese Kosten nicht von der Krankenkasse übernommen, da der Test nicht zum gesetzlichen Früherkennungsprogramm gehört.
Der HPV-Test ersetzt den routinemäßigen Abstrich nicht. Frauen, die den Test durchführen lassen möchten, müssen die Kosten für die Untersuchung selber aufbringen. Im Durchschnitt kostet sie zwischen 35 und 70 Euro.
Wozu dient der HPV-Test?
Der Test zeigt auf, ob sich krebsauslösende Zellen im Gebärmutterhals finden. Diese werden als humane Papillomviren bezeichnet.
Ob sich die Investition in den Test lohnt, ist umstritten. Der Deutsche Krebsinformationsdienst wies darauf hin, dass ein positiver Befund keine Garantie dafür sei, dass die Viren nicht wieder verschwinden oder dass sie zu Gebärmutterhalskrebs führen. Insbesondere bei Frauen unter 30 Jahren soll der Test keine zuverlässige Aussagekraft besitzen.
Infektion heilt in den meisten Fällen selbst aus
Laut Susanna Kramarz, Sprecherin des Berufsverbandes Frauenärzte oder kurz BVF, heilt die Infektion mit humanen Papillomviren in 98 Prozent aller Fälle wieder aus, ohne Folgen für die Gesundheit zu haben.
Der Verband rät aus diesem Grund von einem HPV-Test als Früherkennungsmethode ab. Frauen sollten lieber den einmal jährlichen Pap-Test durchführen lassen.
Wenn bei diesem Test Auffälligkeiten auftreten, werden die Kosten für den HPV-Test, laut Kramarz von der Krankenkasse übernommen.
Was sind humane Papillomviren?
Humane Papillomviren oder kurz HPV, sind Erreger, die Hautzellen oder die Schleimhaut oder gar beide infizieren können. Sie können Gebärmutterhalskrebs auslösen.
HPV-Impfung kann die Früherkennung nicht ersetzen
Frauen, die sich gegen humane Papillomviren haben impfen lassen, sollten weiterhin die Vorsorgeuntersuchung in Anspruch nehmen, betont der Deutsche Krebsinformationsdienst auf seiner Webseite. Die beiden häufigsten Virentypen HPV 16 und HPV 18 können zurzeit mit zwei Impfstoffen behandelt werden. Beide sollen wirksam vor Veränderungen am Gebärmutterhals und somit vor Gebärmutterhalskrebs schützen können.
Der HPV-Test hingegen kann dies nicht. Er dient nur zur Überprüfung auf eine mögliche Infektion mit humanen Papillomviren, die zu Gebärmutterhalskrebs führen könnten.
Die Impfung kann zudem nur bei Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren vorgenommen werden, die noch keinen Geschlechtsverkehr hatten. Durch die HPV-Impfung soll verhindert werden, dass sie sich beim Geschlechtsverkehr mit HPV infizieren.
1.600 Frauen sterben jährlich an Gebärmutterhalskrebs
Gebärmutterhalskrebs gilt als die zweithäufigste Krebsart bei Frauen. In Deutschland erkranken jedes Jahr 6.500 Frauen an der gefährlichen Krebsart. 1.600 Frauen sterben daran.