Umstrittener Arzt: Aspirin hilft gegen Krebs

8. September 2014
Mediakment RitalinImmer mehr Deutsche nehmen leistungsfördernde Medikamente

Ein US-Arzt behauptet, dass Aspirin vor Krebs schützen kann. Der US-Arzt ist allerdings umstritten. These von anderen Forschern gestützt.

Umstrittener Arzt: Aspirin hilft gegen Krebs. Ein US-amerikanischer Arzt behauptet, dass Aspirin zur Vorsorge von Krebs diene.

US-Arzt Agus: Niedrig dosiertes Aspirin plus Cholesterinhemmer senken Risiko für mehrere Erkrankungen

Der US-Arzt David Agus ist bereits durch zahlreiche Bücher bekannt geworden. Unter anderem zählen zu seinen Patienten prominente Größen wie Al Gore oder Steven Spielberg. Mittlerweile ist Agus Professor an der University of Southern California. Er ist ausgebildeter Onkologe. Neben seiner Tätigkeit als Professor arbeitet er aber auch für die „New York Times“ sowie den Fernsehsender „CBS“.

Zahlreiche Mediziner halten seine Thesen, was den präventiven Charakter bestimmter Substanzen in Bezug auf den Schutz vor Krebs bedeutet, für umstritten. In zahlreichen seiner Bücher behauptet der US-Mediziner beispielsweise, dass Personen über 40 Jahre bei der täglichen Einnahme einer niedrig dosierten Aspirin-Tablette und einer begleitenden Einnahme eines Cholesterin-Hemmers ein geringeres Risiko für Krebs hätten. Auch das Risiko an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zu sterben sinke dadurch, so Agus. Dies gelte auch für Personen ohne krankhaftes Herz und einen normalen Cholesterinspiegel.

Entzündungen verantwortlich für mehrere onkologisch relevante Erkrankungen

Der US-Mediziner untermauert seine These, indem er die entzündungshemmende Wirkung beider Medikamente hervorhebt. So würden zahlreiche Erkrankungen wie Darmkrebs oder Demenz durch Entzündungen hervorgerufen, so Agus. Derweil betont Detlef Ganten, Professor für Pharmakologie und Molekulare Medizin gegenüber der Tageszeitung „Die Welt“, dass er es für „einen gefährlichen Irrweg halte, mit Medikamenten flächendeckend Prävention zu betreiben“.

Zudem weisen sowohl Cholesterinhemmer wie auch Aspirin zahlreiche Nebenwirkungen auf. Insbesondere Aspirin kann beispielsweise Blutungen auslösen. Zudem können die Medikamente einen Asthmaanfall auslösen, Nierenschäden herbeiführen, zu Muskelschmerzen führen sowie zu Leber-und Nierenfunktionsstörungen. Unterstützung erhält Agus hingegen von Jack Cuzick von der Queen Mary University of London.

Umstrittene Aspirin-Studie: Forscher Berater für Bayer

Dieser berichtete zusammen mit weiteren Wissenschaftlern in der Online-Ausgabe des Fachmagazins „Annals of Oncology“ dass das Risiko für Tumoren, Schlaganfall und Herzinfarkt durch die tägliche Dosis Acetylsalicylsäure (Aspirin, ASS) im Umfang zwischen 75-325 mg über einen Zeitraum von zehn Jahren eingenommen, das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Tumoren bei europäischen Frauen um 7 Prozent und bei Männern im Alter zwischen 50-65 Jahren um neun Prozent reduzieren kann.

Wie die „Süddeutsche Zeitung“ in ihrer Online-Ausgabe jedoch berichtet, sind zahlreiche der an der Studie beteiligten Forscher gleichzeitig als Berater für den Konzern Bayer tätig. Bayer ist insbesondere für den Vertrieb des Medikaments Aspirin berühmt. Zudem dürfte fraglich sein, ob der Rückgang an den genannten Erkrankungen tatsächlich auf die Einnahme von Aspirin zurückzuführen ist, oder möglicherweise auf eine gesündere Lebensweise im Sinne einer gesünderen Ernährung und einer sportlichen Betätigung.

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