Gesundheitsgefahr von Deos unterschätzt?
Wird die Gesundheitsgefahr von Deos unterschätzt? Die in Deos enthaltenen Aluminiumsalze stehen bereits seit längerem unter Verdacht, Krebs beziehungsweise demenzielle Erkrankungen auszulösen. Seit einiger Zeit wird auf Expertenseite darüber diskutiert, wie gefährlich Deos hinsichtlich der mit der Nutzung verbundenen Gesundheitsgefahren sind.
Inhaltsverzeichnis
Lösen Deos Krebs und Demenz aus?
Insbesondere die Gefahr der in den Deos enthaltenen Aluminiumssalze wirft bei vielen Wissenschaftlern zahlreiche Fragestellungen auf. So wird darüber diskutiert, ob die in den Deos enthaltenen Wirkstoffe möglicherweise Krebs erregend wirken oder einer Demenz auslösen können.
Insbesondere die vorhandenen Studien widersprechen sich zum Teil und machen die Beurteilung einer etwaigen Gesundheitsgefährdung dadurch nicht leichter. Weil die Hersteller von Deos die Aluminiumssalze vielfach nicht weglassen, besteht die Gefahr von Gesundheitsgefährdungen, so viele Forscher.
Insbesondere die in den Deos enthaltenen Aluminium-Chloride, Aluminium-Zirconium-Hydrochloride und die Aluminiumschlorhydrate gelten als geruchshemmend, aber auch als in Verdacht stehend Krebs und Demenz auszulösen. Die Aluminiumsalze verschließen die Poren und sorgen so für weniger Schweißsekretion.
BfR rät zur Nutzung von Deos ausschließlich auf intakter Haut
Das Berliner Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) riet bereits vor einem Jahr bei der Nutzung von Deos zur Vorsicht. Insbesondere auf frisch rasierte Haut solle stattdessen ein Deo benutzt werden, das frei von Aluminium ist.
Bereits seit dem Jahr 1973 scheint indes die Gefahr von Aluminiumssalzen in Deos bekannt zu sein. Bereits damals empfahl der Industrieverband Körperpflege und Waschmittel seinen Mitgliedern, die Anwendungen von Deos nur auf abgetrockneter, intakter gesunder beziehungsweise sauberer Haut.
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Im Jahr 2013 prüfte das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit insgesamt 24 Deo-Roller für Männer. Enthalten waren in den Proben sehr viele Aluminiumssalze jedoch nur bei 14 Prozent der Deo-Roller fand sich ein derartiger Hinweis wie ihn der Industrieverband Körperpflege und Waschmittel bereits im Jahre 1973 empfohlen hatte.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung indes fordert nun nicht nur derartige Warnhinweise bei der Benutzung von Deos auf den Produkten anzubringen, sondern zudem Grenzwerte für Aluminiumssalze in Kosmetika festzulegen.
Studie aus Frankreich stellt deutlich erhöhte Aluminiumkonzentration bei verletzter Haut fest
Im Jahr 2012 gab es eine Studie aus Frankreich, wo Dei-Sticks, Deo-Roller sowie Deo-Sprays auf isolierten Proben der Haut getestet wurden. Der Deo-Stick wurde durch den Toxikologen Alain Pineau auch auf geschädigter Haut verwendet.
Hierzu simulierte der Toxikologe eine kleine Verletzung indem er ein Klebeband auf die Haut auflegte und es sogleich von der Haut abzog. Durch die verletzte Haut drangen deutlich mehr Aluminiumssalze als durch intakte Haut.
So fand Pineau in der intakten Haut 1,81 Mikrogramm je Quadratzentimeter (empfohlener Wert)und in der verletzten Haut 11,50 Mikrogramm je Quadratzentimeter.
Im Klartext bedeutet dies, dass die Nutzung eines Deos auf frisch rasierter Achselhaut pro Tag mehr Aluminiumssalze in den Körper einbringen würde, als es hinsichtlich der empfohlenen Grenzwerte tolerabel wäre. Das BfR geht deshalb von einer stetigen Überschreitungen der Aluminium-Tagesgrenzwerte aus.
Zusammenhang zwischen Brustkrebs und der Nutzung von Deos?
Im Jahr 2001 gab es eine Studie, die besagte, dass Brustkrebs bei Frauen sehr häufig in dem Teil der Brust auftritt, der der Achselhöhle am nächsten gelegenen ist. Im Jahr 2007 schien dann der Beweis für einen Zusammenhang zwischen der Nutzung von Deos und der Entstehung von Brustkrebs erbracht worden zu sein.
So fand sich im Gewebe der Tumoren deutlich mehr Aluminium als in anderen Teilen der Brust. Die Wissenschaftler gerieten anlässlich dieses Befundes jedoch in Streit. Während ein Teil der Forscher die These bestätigt sah, das Aluminium Krebs auslösend sei, widersprachen andere Wissenschaftler.
So machte die Gegenseite deutlich, dass der höhere Aluminiumgehalt lediglich darin begründet liegen würde, dass das Tumorgewebe in dieser Brustregion einen dichteren Wuchs aufweisen würde.
Zudem würde das Krebsgewebe einer annähernd gleich hohe Konzentration von Aluminium aufweisen. Im Jahr 2013 hat Guy Eslick von der Universität Sydney die bislang existierenden Studien zu Deos noch einmal gelesen und hebt die Widersprüchlichkeit und die dürftige Datenlage hervor.
Alain Pineau indes sieht Aluminium für die Auslösung von Brustkrebs als durchaus verursachend an. Aber nicht nur die Auslösung von Brustkrebs, sondern auch die Einlagerung von Aluminium im menschlichen Gehirn macht den Wissenschaftlern Kopfzerbrechen.
Verklumpt das Gehirn durch die Nutzung von Deos?
So haben Forscher in Gewebeproben bei Patienten mit Demenz deutlich höhere Aluminiumkonzentrationen gefunden als in vergleichbaren Gewebeproben von Patienten ohne Demenz. Zudem fanden Forscher in Tierversuchen mit Mäusen heraus, das Aluminium die Verklumpung von den sogenannten Tau- Proteinen fördert.
In der Frühzeit der Dialyse starben zudem die ersten Patienten an einer so genannten Dialyse-Demenz. Diese wurde durch Aluminiumkonzentrationen in der Dialyseflüssigkeit hervorgerufen.
Die Nieren reagierten indes so sensibel auf die Aluminiumkonzentration, dass die Patienten daran starben. Sowohl das BfR wie auch zahlreiche Wissenschaftler raten indes aufgrund der Widersprüchlichkeit der vorhandenen Studien zur Nutzung von Deos ohne Aluminiumsalze.
BfR sieht dringenden Forschungsbedarf
Zudem sieht das Bundesinstitut für Risikobewertung ebenso wie zahlreiche Wissenschaftler hinsichtlich der Schädigung von Aluminium in Deos weiteren und dringenden Forschungsbedarf. Dies gilt übrigens auch für weitere Kosmetika in denen Aluminium enthalten ist. So sind beispielsweise auch Aluminium-Salze in Lippenstift und in Cremes enthalten.
Während für Cremes und Lippenstifte mögliche Alternativen existieren, stellt sich bei Deos aus Sicht der Kosmetikunternehmen die Frage nach einer genauso effektiv wirkenden Alternative.
Diese ist nämlich zum gegenwärtigen Zeitpunkt aus Sicht der Deo-Hersteller nicht vorhanden, allerdings gibt es sie, hierbei handelt es sich vielfach um Deo-Alternativen mit ätherischen Ölen wie sie in Reformhäusern oder in Bioläden angeboten werden.